F E R R A S C H A

 

 

 

mit einem lächeln auf dem gesicht und doch auch ein wenig nachdenklich ging der mann den strand entlang. es war schon früher abend, solange hatte er heute gearbeitet. und das an deinem geburtstag, hörte er das zigeunermädchen sagen. er musste schmunzeln, ihm war der geburtstag nicht so wichtig, aber konnte sich das entrüstet gesicht des zigeunermädchens vorstellen. sie hatte ja recht so ein geburtstag war schon was komisches, vielleicht war er deshalb auch ein wenig nachdenklich. langsam schlenderte er weiter, er genoss die wärme der abendsonne den blick auf das meer und die möwen die ihre kreise zogen, schön war es hier am strand......

 

doch was war das? irgendjemand kam auf ihn zu, gegen die sonne konnte er ihn schlecht erkennen. oh doch, er musst wieder lächeln , es war der clown den er schon des öftern hier am strand umringt von kindern gesehen hatte. machmal hatte er ihn beobachtet aus der ferne, und jedesmal war da dieses gefühl ihn zu kennen, oder vielmehr ein gefühl von glück und traurigkeit, was ihm bekannt vorkam. dieser clown war merkwürdi, in seiner viel zu grossen hose mit den hosenträgern, nein grosse schuhe hatte er nicht, er war barfuss, und immer trug er diese kappe unter der nur ein paar haare hervorlugten.das bunte hemd mit der papierblume im knopfloch schien ihm um den körper zu fliegen, alles wirkte an ihm als müsse er noch in seine kleider reinwachsen, lach einmal war ihm sogar der gedanke gekommen der clown sei ein mädchen. während er noch über das alles nachdachte, hatte der clown ihn fast erreicht. huh, was war denn das, dem clown schien heute die sonne etwas zu viel geworden zu sein. was macht er da nur, weit und breit waren keine kinder zu sehen, und doch winkte er wie wild. der mann schaute sich um, aber ausser ihm war keiner zu sehen. ohne zweifel der clown meinte ihn.der mann schaute überrascht, mittlerweile tanzte der clown in grossen sprüngen um ihn herrum, dabei machte er mit den armen bewegungen als würde er ein baby schaukeln, und immer wenn er das tanzen unterbach zeigte er auf ihn. komisch sehr komisch fand der mann das, aber der clown ließ sich nicht beirren, wieder wiegte er das "kind" in den armen, um dann in den himmel zu schauen und zu applaudieren...... . was sollte das alles, fast konnte man meinen der clown wüsste das er heute geburtstag hat, und als wolle der clown seine gedanken unterstreichen, zeigte er wieder auf ihn. dann tanzte er wieder lachend um ihn herum. der mann musste lachen, was das nun werden sollte .... . der clown fasste ihn am arm und zog ihn mit sich, ein ganzes stück gingen sie so gemeinsam, bis sie an einen felsen kamen.

der clown zog ein übergrosses taschentuch aus seiner hose, wedelte wie wild damit über den sand und breitete es dann aufs mit einer geste deutete er dem mann an sich zu setzten.. warum nicht dachte dieser, langsam wurde er nämlich neugierig auf diesen merkwürdigen clown.

 

während dessen verschwand der clown mit lustigen sprüngen hinter den felsen, aber es dauerte nicht lange und er kam zurück. in seinen händen hielt er eine grosse alte pappschachtel, auf die hatte jemand bunte blumen gemalt, und die schleife die kurz vorher noch den hals des clowns geschmückt hatte, zierte nun diese alte schachtel. ganz eindeutig ein geschenk, wunderschön anzusehen, und der mann strahlte. es ging also doch um seinen geburtstag, woher auch immer der clown es wusste. und richtig der clown stellte die schachtel vor ihn, malte ein herz in die luft und küsste ihn andeutungsweise.

also gut dachte der mann, lächelte und begann die schachtel zu öffen, ganz langsam denn er wusste das geschenke wertvoll sind. zuerst entfernte er die schleife, strich mit seinen fingern darüber und meinte eine sehr bekannte nähe zu spüren, sanft legte er die schleife neben sich in den sand. der clown sah ihm die ganze zeit  mit leuchtenden augen zu. vorsichtig, sehr vorsichtig hob der mann den deckel mit den bunten blumen von der schachtel, dem clown schien es schon viel zu lange zu dauern. endlich war die schachtel offen. der mann blickte in eine leere schachtel, und im gleichen moment  lachte er aus vollem herzen, er konnte sich gar nicht mehr einbekommen. er war sehr glücklich, denn in diesem moment meinte er das zigeunermädchen direkt neben sich zu spüren. das war also ihre antwort für den mann der sich nichts wünschte, sein lächeln hätte breiter nicht sein können....

...aber was war mit dem clown. der clown deutete mit den handrücken an wie er sich tränen vom gesicht wischte, immer und immer wieder. er schaute in die schachtel und sein gesicht spiegelte grossen kummer wieder. es sah fast so aus als tropften seine tränen in die schachtel und der mann wusste nicht so recht was er davon halten sollte. der clown "spielte seine trauer so real, doch dann huschte ein lächeln über das gesicht des clowns. er stand auf und kramte umständlich in seiner hosentasch, immer wieder griff er hinein immer tiefer, verdrehte die augen lachte und dann zog er etwas aus der tasche. mit dem zeigefinger auf dem mund befahl er dem mann zu schweigen.

 

er hielt etwas in seiner geschlossen hand, soviel konnte der mann sehen. als der clown sich der vollen aufmerksamkeit des mannes bewusst war, öffnete er langsam seine hand. als sei er selbst erstaunt lachte er fröhlich als er die kerze in seiner hand sehen konnte. jetzt hüpfte er wieder fröhlich und ausgelassen über den strand. dann kam er zurück und drückte die kerze dem mann in die hand und zündete sie an. als der mann die hand bewegen wollte, hielt der clown ihn zurück. langsam nahm er die andere hand des mannes und führte sie vor die flamme der kerze, er deutete ihm an sie dort zu lassen. der mann lächelte und tat was der clown wollte. der clown tat seine eigene hand mit dem handrücken nahe zur flamme und zeigte das er die wärem genoss. der mann nickte und der clown schien zu frieden., er wusste der mann hatte verstanden, als er sicher war das der mann die flamme weiter schützen würde, sprang er erneut auf. diesmal blieb er etwas länger weg. was er wohl tut dachte der mann, während er auf das "feuer " aufpasste.

 

der clown kam zurück, diesmal jonlierend. allerdings waren es keine drei bälle sonder zwei steine die er immer wieder durch die luft fliegen ließ. noch während des jonlierens kniete er sich neben den mann in den sand, nahm die noch freie hand, und legte ihm einen der steine in die hand, und drückte die hand zu. der mann fühlte die wärme eines sehr glatten feingeschliffenen steines, die oberfläche war sanft und rund. der clown gab ihm etwas zeit sich mit dem stein anzufreunden, dann öffnete er die hand des mannes, nahm den glatten stein heraus und legte ihm den anderen hinein. wieder schloss er seine hand. diesemal spürte der mann scharfe kannten und rauhe stellen, wenn er nicht vorsichtig war würde er sich die hand auffreisen. der clown wartet wieder eine weile bis er dem man zu verstehen gab das er die hand öffenen könne. während der mann die beiden steine neben die kerze legte, malte der clown einen grossen "ball" in die luft, drehte sich mit weitausgestreckten armen um sich selbst und malte wieder einen ball in die luft und hörte erst auf damit als er sicher war das der mann ihn auch diesmal verstanden hatte.

 

was jetzt kam war einfach denn der clown wusste das der mann das meer liebte. er nahm ihn einfach bei der hand und zog ihn richtung meer. der clown sprang wie ein kleines kind ins wasser schien dort freudentänze aufzuführen und seine hände warfen das wasser in die luft um sich dann an den niederfallenden bunten tropfen zu erfreuen. der mann tat es ihm gleich und es war zu spüren wie wohl er sich im wasser fühlte. der clown war mittlerweile wieder aus dem wasser gegangen, kniete im sand und zog mit seiner hand einen kleinen graben. noch war der mann im wasser, doch als er sah das der clown schon fast wieder bei "feuer und erde"  befand, und das komischerweise auf allen vieren, lief er schnell hinter dem clown her. den letzten meter des "grabens" bauten sie gemeinsam und so kam das wasser auf den paltz der geschenke. der clown brauchte den mann nicht anzusehen, er wusste das er verstanden hatte.

 

ein letztes mal deutete der clown dem mann an sich zu setzen. still stellte sich der clown vor den mann, breitete die arme aus so das sein viel zu weites hemd und die grosse hose wie ein segel aussahen. aber kein lüftchen wehte. wie komisch dachte der mann, wie konnte das um diese zeit am meer sein: der clown blies die backen auf immer dicker wurden sie, fast hatte der mann angst sie könnten platzen. nachdem der clown der meinung war das jetzt wohl nicht mehr mehr luft in sie hineinpasste, prustest er die luft in wildem stoss heraus, immer wieder pumpte er die backen auf um dann noch heftiger auszuprusten. mit den armen machte er bewegungen als sei er ein vogel und könne fliegen. der mann schaute verwundert diesem schauspiel zu, es sah so komisch aus das er lachen musste, aber irgendetwas hielt in zurück. es passierte etwas merkwürdiges, ein laues lüftchen wehte über den strand, und je mehr der clown pustete desto stärker wurde dieses lüftchen. langsam kam wind auf und noch etwas später war der wind schon recht kräftig. der sand wurde aufgewirbelt und langsam ging die sonne unter. genau in diesem moment flog die kappe des clowns weg und der mann konnte, wenn auch durch die sonne blendet die langen haare des zigeunermädchens sehen. zigeunermädchen und clown vermischten sich, und der sand wehte ihm in die augen.......

 

er rieb sich sich die augen, und als er wieder sehen konnte war er alleine am strand. der clown war verschwunden, vielleicht hat der wind ihn mitgenommen, das zigeunermädchen hatte er sich wohl eingebildet. er war allein. nein nicht allein, der mann lächelte, er hatte ja noch sein geschenk. und richtig da stand die alte bunte pappschachtel, er hatte also nicht geträumt. im gegenteil hier war alles noch genauso wie er es geschenkt bekommen hatte

 

            feuer wasser luft und erde

 

was brauche ich mehr dachte der mann, lege sich in den sand und schaute der untergehenden sonne nach. er blieb noch lange dort liegen, und als die ersten sterne am himmel erschienen glaubte er wieder zu träumen.........